Unter Anglern ist die Schlei bei Kappeln in erster Linie wegen der hervorragenden Heringsangelei bekannt und geschätzt. Aus ganz Deutschland "pilgern" jährlich ab März Profis genauso wie Anfänger an die Schlei, um ihren Teil vom Silberschatz abzubekommen. Je nach Wetterlage ziehen bis Mai unvorstellbar große Schwärme der schmackhaften Heringe zum Ablaichen in die Schlei und lassen sich in dieser Zeit erfolgreich mit dem Heringspaternoster beangeln. Was nur Wenige wissen: auch im September/Oktober gibt es einen zweiten, kleineren Heringszug in die Schlei und die Küstengewässer. In dieser Zeit ist es ungleich schwerer, die Silberlinge an den Haken zu bekommen. Dafür sind diese Fische in bester Kondition und noch schmackhafter als im Frühjahr.
Neben den Heringen hält die Schlei aber noch ganz andere Schätze für den Angler bereit. Gerade im Abschnitt um Arnis treiben Brackwasserbarsche in teilweise beachtlichen Größen ihr Unwesen unter den Jungheringen und anderen Kleinfischen. Die kapitalen Barsche sind nicht leicht zu überlisten, aber mit etwas Ausdauer und Glück sind hier wahre Riesen bis 50 cm Länge und Gewichten bis 2 Kg möglich. Gerade in den Monaten September, Oktober und November sammeln sich die Barsche aber zu großen Schwärmen und lassen sich in dieser Zeit recht einfach mit der Spinnrute fangen. Zu dieser Zeit sind immer auch Massenfänge möglich. Was der Barschangelei im Herbst zusätzlich die besondere Würze verleiht, ist, dass sich die gestreiften Jäger bis in den Winter hinein das Revier mit teilweise prächtigen Dorschen teilen, die an der leichten Barschrute und im flachen Wasser der Schlei einen ordentlichen Drill liefern. Als Spinnfischer dürfen Sie auch immer mit dem Biss einer schönen Meerforelle rechnen, die zum einen in der Schlei auf Raubzug gehen, zum anderen in den Sommermonaten auf der Durchreise zu Ihren Laichrevieren sind.
Für ambitionierte Meerforellenangler liegen die bekannten Ostseestrände von Waabs, Schönhagen, Falshöft und Habernis quasi vor der Tür. In den vergangenen fünfzehn Jahren haben die Bestände der wunderschönen Fische durch massive Besatzmaßnahmen so stark zugenommen, dass man schon lange nicht mehr vom "Fisch der 1000 Würfe" sprechen kann, sondern jederzeit Chancen auf einen spannenden Drill bekommt.
In der Schlei selbst warten noch weitere Fische auf den Angler. Besonders Plattfische kommen hier in großer Stückzahl und guter Größe vor. In der überwiegenden Zahl handelt es sich hierbei um Flundern, je nach Salzgehalt können aber auch Schollen und Klieschen gefangen werden.
Ab Mai bis durch den Sommer hindurch halten sich die Sommergäste Hornhecht und Meeräsche gerne im nahrungsreichen Wasser der Schlei auf. Bei der Meeräsche bleibt es leider meist beim eindrucksvollen Sichtkontakt, wenn die teilweise mehrere Kilogramm schweren Fische im Uferbereich Algen von Steinen und Wasserbauwerken "abgrasen". Hornhechte sind zumindest beim Spinnfischen nicht ganz so leicht wie an der Ostsee an den Haken zu bekommen, da das Wasser für die Augenjäger oft zu trüb ist. Bei einer sommerlichen Bootsfahrt und ruhigem Wasser sehen Sie aber oft reihenweise Hornhechte an der Oberfläche vor dem Boot fliehen. Mit kleinen Fischfetzen unter einer leichten Pose lassen sich dann einige der leckeren Fische fangen.
Im Bereich ab Arnis und landeinwärts nimmt der Salzgehalt stetig ab, so dass hier Süßwasserfische überwiegen. Je nach Windrichtung drückt das reine Ostseewasser aber auch bis hier in die Schlei, so dass Sie an einem Tag Rotaugen, Brassen und Alande fangen können und am folgenden plötzlich Dorsche, Plattfische und Aalmuttern an den Haken gehen. Dies macht die besondere Würze der Angelei an der Schlei aus.
Wie überall nehmen auch an der Schlei die Bestände des Aals immer weitere ab. Aber im Vergleich zu einigen Gewässern, wo der Aal schon beinahe zur Rarität geworden ist, lassen sich immer noch gute Stückzahlen und auch schöne Größen fangen. Hierzu sollten Sie allerdings die Abendstunden nutzen.
Eine Besonderheit für besonders ausdauernde Angler ist sicherlich der Schleischnäpel, der zu den Coregonen zählt und damit dem Felchen, bzw. der Renke sehr nahe steht. Die Schleischnäpel galten jahrelang als ausgestorben, doch mittlerweile haben sich die Bestände soweit erholt, dass sie wieder beangelt werden dürfen. Die meisten Fänge gelingen jedoch eher zufällig beim Grundangeln auf Friedfische.
Für begeisterte Spinnfischer empfehlen wir vor allem das Frühjahr und den Herbst bis etwa Jahresende. In diesen Zeiten können Sie in der Schlei hervorragende Fänge und zum Teil wirklich kapitale Fänge machen. Geht es Ihnen eher um das geruhsame Angeln mit der Grundrute oder Pose, dann sind Sie im Sommer genau richtig.
Nach Absprache stellen wir Ihnen gerne ein Boot mit Außenbordmotor (führerscheinfrei) zur Verfügung. In Arnis liegt dies direkt an unserem eigenen Steg am Grundstück. In Kappeln haben wir im Yachthafen einen Liegeplatz angemietet (ca. 500m Fußweg von der Ferienwohnung entfernt).
Der Angelkutter "Antje D" startet Maasholm auf die Ostsee, um Sie zum Dorsch zu bringen. Die Touren beginnen morgens um 07:30 Uhr und dauern rund 8 Stunden. Der Preis pro Person liegt bei 35,-€. Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. 0 46 42 - 96 56 0 oder Hochseeangelfahrten Maisholm .
Angelgeräte und Köder können Sie in Kappeln am Hafen - während der Heringssaison und über den Sommer sogar sonntags! - einkaufen. Urlauberangelscheine und Gastkarten für die Schlei bekommen Sie bei den unter Erlaubniskarten genannten Adressen.
Petri Heil und viel Spaß an Schlei und Ostsee!